E-Booktipps Archiv

@Roger Frei, Zürich

Im E-Booktipp Archiv werden E-Booktipps gesammelt, die bei den Lesetipps nicht mehr auffindbar sind. Durch Klick auf den Button unterhalb des Buchcovers gelangen Sie direkt zum Buch auf der Homepage der Digitalen Bibliothek Ostschweiz. Die Onleihe ist im Erwachsenenabo der Bibliothek inbegriffen.

Ein düsteres Buch, gespickt mit Mord, Todschlag, Verrat, Drogen, Erpressung, Folter. Es ist sprachlich für mich ein Desaster. Eine abgehackte, vulgäre Sprache, die mir überhaupt nicht zusagt. Und trotzdem habe ich das Buch zu Ende gelesen, weil es einen unglaublichen Sog hat und die Geschichte Israels aufgreift.

 

Maror, aus dem Hebräischen, bezeichnet die bitteren Kräuter, die am Pessach-Fest gegessen werden. Bitter ist eigentlich die ganze Geschichte, denn - laut Autor - ist dies alles wahr. Und es sind definitiv keine schönen Dinge. So begleitet man Cohen, den korrupten Polizisten, durch mehrere Jahrzehnte, und findet sich wie bereits erwähnt mitten in der Geschichte Israels. Er ist nicht immer die Hauptperson, aber der rote Faden, der sich übrerall verstrickt. Ein Buch, welches mich erschreckt und bedrückt hat. Und doch war da immer die Hoffnung, dass eben doch alles gut wird und sich Frieden einstellt.


Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis 2024
 

Hase und ich ist nicht nur ein Roman, sondern ein Buch gespickt mit Sachinformationen zum Hasen. Dem Feldhasen, wohlverstanden. Wie er lebt, welche Mythologien sich um ihn ranken, wie es ihm heute geht, in dem so vieles mit riesigen Maschinen automatisiert ist - all dies erfährt man in dieser Geschichte. Dazu kommt Chloe, eine Frau, die eigentlich eher der “Business-Class” angehört. Sie geht in ihrem Job auf, reist viel herum, ist immer auf Trab. Diese aussergewöhnliche Begegnung mit dem Hasen stellt auch ihre Welt auf den Kopf oder vielmehr macht sie sich Gedanken über ihr Leben.

Wer mit Sachinformationen, besonders auch historischen, nichts anfangen kann, sollte nicht mit der Lektüre starten. Ich mag das zwischendurch sehr gerne, mein letztes Buch in diese Richtung war H wie Habicht, welches als Hörbuch bei der Onleihe verfügbar ist. Das hat mir damals noch sehr viel besser gefallen, was jedoch an der grösseren Liebe zu fliegenden Tieren denn denen am Boden lebenden geschuldet ist. Wer Tiere besser kennenlernen will, was sie mit einem machen und wie unser Umgang mit ihnen sich ändern, dem empfehle ich beide Bücher.

 

In "James" finden sich die Figuren aus dem Klassiker "Die Abenteuer von Huckleberry Finn" von Mark Twain wieder. Die Perspektive ist jedoch eine andere. Der Fokus nämlich auf liegt auf Jim, dem Sklaven. Er spricht die "Sklavensprache", wenn er unter Weissen ist, damit diese nicht mitbekommen, dass er eigentlich gebildet ist. Gerade am Anfang stolperte ich über die falsch geschriebene und grammatikalisch nicht korrekte direkte Rede, die zwar perfekt zum Inhalt passt und auch ein Stückweit die Genialität dieses Buches ausmacht, aber für mich den Lesefluss ein wenig beeinträchtigt hat. Ansonsten war ich manchmal einfach nur baff über die Erlebnisse und Gedanken von Jim, die mich oft auch sehr nachdenklich gestimmt haben. Dass ein Klassiker so ein neues, aktuelles Gewand bekommen kann, finde ich sehr interessant. Gleichzeitig ist es, wie es der alte Titel sagt, ein spannendes Abenteuer, dass Jim und Huck da erleben. Also lassen Sie sich einfach auf die Sprache ein, in meinen Augen lohnt es sich.


 




Schnappen Sie sich eine Tasse Kaffee (wahlweise auch Tee), Ihren E-Reader und tauchen Sie ein in eine Welt voller fantastischer Wesen. Lassen Sie sich von der Magie dieses Wohlfühlromanes verzaubern, auch wenn Sie noch nie ein Fantasyabenteuer gelesen haben. Denn hier gibt es keine weitschweifenden Reisen, nicht ganz so grosse Schlachten und nur ein klein wenig ausserordentliche Dinge – perfekt zum Einsteigen!

Wer danach von der Ork-Kriegerin Viv noch nicht genug hat, findet die Vorgeschichte «Bücher & Barbaren» ebenfalls als E-Book auf der Digitalen Bibliothek Ostschweiz.



Die Totengräberreihe mit Inspektor Leopold von Herzfeldt spielt Ende des 19. Jahrhunderts. Mit der Kriminalistik, so wie wir sie heute kennen, sowie der Fotografie der Tatorte halten neue Ermittlungsmethoden Einzug, die noch nicht alle überzeugen. Zudem ist der Antisemitismus spürbar und in gewissen Masse wird auch die Rolle der Frau neu definiert. Diese Mischung aus historischem Roman, verpackt mit Spannung und die tollen Charaktere – allen vorran natürlich der kauzige Totengräber - haben mir sehr gut gefallen. Lassen Sie sich in ein historisches Wien entführen und fiebern Sie mit, wie Leopold, ein Aussenseiter mit neuen Ermittlungsmethoden, die Spur zum Mörder findet.